30 Jahre Standortentwicklung - 1993/1994
Im Frühjahr, wenn die Kirschbäume im Hof blühen, erinnert er sich an seine erste Reise nach Chemnitz im Jahr 1993. Damals begannen die Verhandlungen zur Übernahme des "WEBSTUHLBAUs". Doch die anfänglichen Erwartungen wurden durch die Realität bald überholt.
Die anfänglich veranschlagten drei bis vier Jahre, um wirtschaftlichen Erfolg zu erlangen, erwiesen sich als deutlich länger. Dennoch ist Dr. Winkler überzeugt: „Hätte mir damals jemand vorausgesagt, dass unser ganzer Stolz als damals frischgebackene „industrielle Unternehmer“ aus Österreich 20 Jahre brauchen wird, um erstmals einen – kleinen – Gewinn zu erzielen, dann …. ja dann würd ich‘s aus heutiger Sicht jedenfalls wieder machen.“
Die schweren Anfangsjahre und Momente der Verzweiflung waren eine harte Prüfung. Die Sanierung und Neustrukturierung der schönherr.fabrik erforderte enorme Anstrengungen und Opfer von allen Beteiligten. Doch dank des positiven Zusammenwirkens vieler Institutionen und deren Mitarbeiter gelang es, das Unternehmen zu retten.
Die Liste der Unterstützer ist lang, angeführt von der Sachsen Landesbank, der SAB Sächsische Aufbaubank und dem damaligen Oberbürgermeister Herr Dr. Peter Seifert. Ihr unermüdlicher Einsatz zahlte sich aus und war die wahre Belohnung für die Mühen.
Die Übernahme des Webstuhls am 24. Januar 1994 durch VENTANA gestaltete sich schwierig und dauerte mehr als ein Jahr. Hannes Winkler trat in die Geschäftsführung ein und begann mit der finanziellen Unterstützung der Treuhandanstalt die Sanierung und Neustrukturierung.
Die SCHÖNHERR WEBA GmbH verfügte über eine hohe Wertschöpfungstiefe, doch dies führte nicht zu Effizienz und Kostenoptimierung. Die Aufteilung in eigenständige und wettbewerbsfähige Unternehmensbereiche war daher unvermeidlich und ein langfristig angelegtes Konzept, das von Anfang an mit der Treuhand abgestimmt war.
